© Thierry Chatagny

Auerhuhn

Die Bestände des Auerhuhns Tetrao urogallus in der Schweiz sind seit der Mitte des 20. Jahrhunderts rückläufig, und das Verbreitungsgebiet ist gleichzeitig kleiner geworden. Die beiden wichtigsten Ursachen für diese Entwicklung sind Veränderungen des Lebensraums sowie Störung durch den Menschen. Der vorliegende Aktionsplan nennt die nötigen Massnahmen zur Verbesserung der Lebensraumqualität mit forstlichen Massnahmen, zum Schutz der Lebensräume gegen zu viel Störung sowie zur Information der Öffentlichkeit. Ausserdem beschreibt er die Grundsätze, die beim Ergreifen von Massnahmen zu beachten sind.

The population of the Western Capercaillie Tetrao urogallus has been declining in Switzerland since the middle of the 20th century, and at the same time the range has shrunk. Habitat alterations and human disturbance are the main reasons for this development. The action plan assesses the forestry measures necessary to improve habitat quality and the measures to protect the habitats against the effects of human disturbance. In addition the action plan aims to describe the basic principles to be considered during the implementation of measures.

E’ dalla metà del ventesimo secolo che, in Svizzera gli effettivi di Gallo cedrone Tetrao urogallus sono in diminuzione; durante lo stesso periodo anche le dimensioni dell’areale di distribuzione sono diminuite. Le due cause principali di questo sviluppo sono i cambiamenti sopravvenuti all’interno del suo habitat e i disturbi causati dall’uomo. Il presente piano d’azione elenca ciò che dovrebbe essere fatto per migliorare la qualità dell’habitat attraverso misure di gestione forestale, per diminuire i disturbi, come pure per informare il pubblico. Inoltre descrive i principi su cui bisogna basarsi al momento dell’attuazione delle varie misure.

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Zusammenfassung

Das Auerhuhn kommt in der Schweiz im Jura, entlang des nördlichen Alpennordrandes und im Osten auch in den Zentralalpen vor. Die Bestände sind seit langer Zeit abnehmend. Spätestens seit den 1970er-Jahren kann man diesen Rückgang auch mit Zahlen belegen. Der gesamte Frühjahrsbestand wird gegenwärtig noch auf etwa 450 bis 500 balzende Hähne und etwa ebensoviele Hennen geschätzt. Es gibt 5 Populationen, welche voneinander räumlich isoliert sind, und auch innerhalb dieser 5 Populationen ist die Verbindung nicht mehr zwischen allen Teilpopulationen gewährleistet.

Die Ursachen für diesen Rückgang sind Habitatveränderungen durch die veränderte Bewirtschaftung des Waldes und natürliche Walddynamik sowie Störung durch häufige Freizeitaktivitäten des Menschen in den Bergwäldern. Lokal können auch hohe Dichten von Prädatoren wie dem Rotfuchs den Rückgang der Auerhuhnbestände beschleunigen.

Damit das Auerhuhn als Brutvogel in der Schweiz überlebt, braucht es ein gesamtschweizerisches Vorgehen. Der Aktionsplan Auerhuhn Schweiz beschreibt die Strategie zum Schutz und zur Förderung des Auerhuhns in der Schweiz. Er definiert die mittelfristigen Ziele, die Schwerpunkte der Massnahmen und die organisatorischen bzw. finanziellen Rahmenbedingungen der Umsetzung. Zentrale Elemente sind die Fokussierung der Massnahmen auf Förderungsgebiete erster und zweiter Bedeutung, das Erhalten von besiedelten Gebieten durch forstliche Lebensraummassnahmen, die Begrenzung des Freizeittourismus sowie das Aufwerten von Potenzialgebieten ohne aktuelle Besiedlung. Die Verantwortung für die Umsetzung des Aktionsplans liegt bei den Kantonen. Das BAFU schlägt den Kantonen vor, Massnahmen in die Programmvereinbarung NFA «Biodiversität im Wald» aufzunehmen. Eine wichtige Rolle spielen die Fachinstitutionen (Schweizerische Vogelwarte Sempach und Eidg. Forschungsanstalt WSL), indem sie die Kantone fachlich beraten und unterstützen.