© Jari Peltomäki

Waldschnepfe

Newsletter AG Waldhühner

Die Arbeitsgruppe (AG) Waldhühner und Waldschnepfe ist eine lose Vereinigung von Leuten, die die vier Prioritätsarten für Artenförderungsprogramme Auerhuhn, Haselhuhn, Birkhuhn und Waldschnepfe und ihre Lebensräume kennen und zu ihrer Erhaltung bzw. ihrem Schutz beitragen wollen. Mit ihren Aktivitäten will die AG mithelfen, die Ziele im Rahmenprogramm Artenförderung Vögel Schweiz zu erreichen. Leiter der AG ist Pierre Mollet, der im Programm Artenförderung Vögel Schweiz für die Arten zuständig ist.

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Anmeldung für Newsletter: Schicken Sie ein Mail an Pierre Mollet (pierre.mollet@vogelwarte.ch).
 

Elemente für Artenförderungsprogramme Vögel Schweiz

Die folgenden Informationen basieren auf dem Bericht von Spaar et al. (2012).

1. Hintergrundinformationen

Aktuelle Entwicklung von Verbreitung und Bestand
Die Waldschnepfe brütet in der Schweiz vor allem im Jura und in den nördlichen Voralpen. Lokal kommt sie auch in den Niederungen und in den Zentralalpen vor. Von der Alpensüdseite werden nur hin und wieder Bruten bekannt. Zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren verwaiste ein grosser Teil der Brut­plätze in den Wäldern des Mittellandes, doch gab es wohl schon früher Rückgangserscheinungen. Für das Mittelland wird mit einem Rückgang der besetzten Waldgebiete zwischen 1974 und 2000 um zwei Drittel gerechnet.
In Gebieten des Juras und der Voralpen der Westschweiz schwankte der Anteil der von Waldschnepfen besetzten Orte zwischen 1991 und 2000 stark, ohne dass sich ein Trend erkennen liess. In den tieferen Lagen des Kantons Waadt fiel ein Bestand innert weniger Jahre völlig zusammen, und im Kanton Neuenburg ist die Waldschnepfe aus Lagen unter 1000 m ü M. seit den 1990er-Jahren verschwunden.

 Lebensraumansprüche
Die Waldschnepfe brütet nur in Wäldern mit ausreichend feuchten Böden, die reich an Regenwürmern sind und lichte Stellen oder Lichtungen aufweisen. In den Voralpen findet man sie eher an Schattenhängen. Bevorzugt werden Wälder mit einer sehr dünnen Kronendeckung, doch einer dichten Strauch- und Krautschicht. 

Gefährdung
Gesicherte Daten über die Ursachen für die Rückgänge im Mittelland und Teilen des Juras gibt es nicht. Vermutet wird, dass die Abnahme der Bestände in erster Linie auf die Abnahme der Habitatqualität (Gleichförmigkeit und Vorratszunahme in den Wäldern) zurückgeht. Welche Rollen Störungen und Prädation spielen, ist weitgehend unbekannt.
Eine Studie in Überwinterungsgebieten in Südwest-Frankreich hat gezeigt, dass in Gebieten mit intensiver Bejagung ein Mortalitätsüberschuss entsteht und dass die Bestände in diesen Gebieten nur dank ständiger Immigration aus Gebieten mit geringerer Bejagung stabil bleiben.
Resultate einer Telemetriestudie an acht Vögeln in den Waadtländer Voralpen sowie Ringfunddaten aus dem französischen und Schweizer Jura zeigen, dass einheimische Waldschnepfen zumindest teilweise erst zwischen Mitte und Ende Oktober die Schweiz verlassen und gegen Südwesten ziehen. Der genaue Anteil der so spät wegziehenden Waldschnepfen kann aufgrund der kleinen Stichprobe der Studien nicht ermittelt werden. Die einheimische Population im Jura, wo die Waldschnepfe bejagt wird, ist gemäss aktuellen Daten aus dem Neuenburger Brutvogelatlas sehr klein und tendenziell abnehmend.
Die Umwandlung von extensiv genutzten Weiden und Wytweiden in intensiv genutztes Wiesland und zum Teil sogar Ackerland, ist eine zusätzliche Gefahr für die Waldschnepfe.

Limitierende Faktoren
Reich gegliederte, lichte Wälder mit feuchten Böden.

Perspektive
Als wichtige Ursachen für den negativen Bestands­trend werden Habitatverschlechterungen durch Verdichtung von Waldbeständen und evtl. auch Störungen zur Brutzeit angesehen, letztere zumindest im Mittelland in der Nähe grosser Agglomerationen. Falls dies zutrifft, sind für eine Wiederbesiedlung von Mittellandflächen wirksame Ruhezonen im Bereich von aufgewerteten Waldstandorten zu realisieren. Wenn sich die Situation der Art – auch in Bezug auf die Jagd – im Jura nicht verbessert, so muss mit einer weiteren Bestandsabnahme gerechnet werden.

Schutzstatus
Rote Liste CH: VU, verletzlich
Priorität CH: B2, gefährdete Art mit geringer internationaler Verantwortung der Schweiz
Konventionen: Berner Konvention: geschützt (Anhang 3)
Bonner Konvention: wandernde Vogelart, für die Abkommen zu schliessen sind (Anhang 2)

2. Laufende Aktivitäten, Erfahrungen aus Schutz und Forschung

Laufende Schutzmassnahmen und Programme

Forschungsprogramme

Bekannte Artenförderungsmassnahmen national und international

Notwendige Projekte (Artenförderung, Forschung, Monitoring)